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Neurophysiologische Praxis Gisela Teichert


Fragen über Fragen ...


Allgemeine Fragen

Fachliche Fragen

 

Allgemeine Fragen:

1. Ist eine unverbindliche Beratung und Information vor einem möglichen Behandlungsbeginn am Telefon möglich?

Ja, sehr gerne können Sie mich zu meinen telefonischen Sprechzeiten (Montag von 9.00-10.00 und Mittwoch von 19.00-20.00) anrufen oder Sie sprechen mir Ihr Anliegen mit Ihrer Telefonnummer auf den Anrufbeantworter. Ich rufe Sie baldmöglichst zurück.


2. Wie sieht der Behandlungsbeginn aus?

Dies richtet sich in erster Linie nach der jeweiligen Situation und Ihren persönlichen Möglichkeiten. Idealerweise kommen Sie als Jugendlicher/ Erwachsener an 2-4 Tagen in dichter Folge in die Praxis. Für Sie als Mutter mit ihrem Säugling genügt zunächst ein Termin.
Die Abstände der weiteren Folgetermine werden anschließend immer größer.


3. Wie habe ich mir eine Behandlung vorzustellen?

Sie lernen sich/oder ihren Säugling in eine bestimmte Körperhaltung zu legen. In dieser Körperhaltung ist die Wirkung noch vorhandener Primärreflexe unterbrochen. Die Einheit zwischen Ihnen als Mutter und Ihrem Kind bleibt gewahrt, da Sie selbst Ihr Kind in die Haltung bringen. Die Primaristic stärkt durch Ihr gemeinsames Tun die Mutter-Kind-Beziehung. Außerdem lernen Sie, Ihr Kind primaristisch ohne primäre Reflexe zu tragen, hinzulegen, aufzunehmen und beim Stillen zu halten. Größere Kinder (unter Einbeziehung der Eltern) und Erwachsene lernen, sich selbst in Haltungen zu bringen, die frei von primären Reflexen sind. Durch sorgfältige Befunderhebung und Dokumentation sowie Ihren Rückmeldungen wird je nach Entwicklungsstand die weitere Vorgehensweise von mir abgestimmt.


4. Werden die Kosten von den Krankenkassen übernommen?

a) gesetzliche Krankenkassen mit einer Zusatzversicherung:

Kostenerstattung über die Heilpraktikerrechnung unterschiedlich (bei Ihrer Krankenkasse zu erfragen).

b) private Krankenkassen:

Übernahme der Kosten (die Höhe der Kostenübernahme kann unterschiedlich sein)

c) gesetzliche Krankenkassen:

Keine Kostenerstattung.


Für Selbstzahler zu bedenken: Nur 2-3 Termine sind nötig, um die Primaristic anfänglich zu erfahren und anschließend für sich nutzen zu können.


Fachliche Fragen:


1. Was geschieht bei der Primaristic?

In der Primaristic werden noch vorhandene frühkindliche Primärreflexe durch Einnehmen bestimmter Körperhaltungen unterbrochen. Als Mutter lernen Sie in meiner Praxis Ihren Säugling auf dem Schoß selbst in diese Haltungen zu bringen. Die Einheit von Mutter und Kind bleibt dadurch gewahrt und wird durch die Primaristic gestärkt. Größere Kinder (unter Einbeziehung der Eltern) und Erwachsene lernen, sich selbst in Haltungen zu bringen, die frei von Primärreflexen sind.


2. Was ist der Unterschied zwischen Osteopathie und Primaristic?

Die Osteopathie hat die Möglichkeit, die Folgen der Aktivität der Primärreflexe zu behandeln. Die Primaristic unterbricht die Primärreflexe und mindert dadurch ihre unerwünschte Aktivität und Wirkung.


3. Warum ist die Primaristic nicht so bekannt? Ich habe zuvor noch nie etwas davon gehört.

Die Primaristic wurde bereits in den 70er Jahren von der Physiotherapeutin Frau Helga Pfeiffer-Meisel begründet. Zusammen mit ihrem Ehemann Dr. med. Herbert Pfeiffer, Kinder-Jugendarzt und Homöopath wurde die Primarstic stetig weiterentwickelt. Herr Dr. med. Herbert Pfeiffer leitet das „Institut für Primaristic“ in Hofheim.

In der Medizin wird vorherrschend geschaut, wie die Symptome der Störungen und Erkrankungen behandelt werden können – konservativ oder operativ. Da wurde in letzter Zeit sehr viel geleistet mit Verfeinerung der Operationstechniken und medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten.

Die Forschungen in diesem Bereich sind anerkannt, werden vorangetrieben und stark gefördert. Sie werden auch publiziert und so der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Die Primaristic sieht und erfährt die fortbestehende Aktivität frühkindlicher Primärreflexe als tiefere Ursache der meisten Störungen und Erkrankungen und kann dadurch diese in ihrem Verlauf positiv beeinflussen, begleitend zur ärztlichen Behandlung und Betreuung.

Jedoch hat das Wissen von der Primaristic noch nicht die breite Öffentlichkeit erreicht.


4. Sollen wir als Eltern nicht einfach zunächst die Entwicklung unseres Kindes getrost abwarten? Geschieht Entwicklung nicht einfach so?

Zunächst ist es wichtig, dass Sie sich als Eltern über die Geburt Ihres Kindes freuen und voller Vertrauen das Beste für es erhoffen und alles Mögliche für seine gesunde Entwicklung und sein Gedeihen tun. Gleichzeitig geben Sie Ihrem Kind in Liebe das, was es braucht.

Säugling mit Mutter

Für seine ungestörte motorische Entwicklung, die verbunden ist mit seiner emotionalen und intellektuellen Reife, braucht es auch inaktive Primärreflexe. Noch vorhandene aktive Primärreflexe blockieren seine Entwicklung und sollten deshalb baldmöglichst unterbrochen werden.

Zum Vergleich: Als Eltern kämen Sie sehr wahrscheinlich auch nicht auf die Idee, Ihr Kind zunächst unbekleidet zu lassen, um es erst dann anzuziehen, wenn es friert. Sie versorgen Ihr Kind bevor es friert, hungert oder lange in der nassen Windel liegt.

Es ist einfach sinnvoll, frühzeitig und so selbstverständlich mit der Primaristic zu beginnen, wie Sie auch die anderen Versorgungen an Ihrem Kind tun. Zunächst lernen Sie den primaristischen Tragegriff, die primaristische Stillhaltung und das primaristische Aufnehmen/Hinlegen. Tragen, Stillen und Aufnehmen und Hinlegen sind Tätigkeiten, die Sie sowieso mit Ihrem Kind oft und täglich tun!

Der frühe Aufwand ist minimal und Sie haben die bestmögliche Gewissheit, dass Ihr Kind alle bereits im Gehirn angelegten Entwicklungsschritte durchlaufen kann – wenn keine unvorhersehbaren schwerwiegenden Störungen und Krankheiten dazukommen.

Säugling Füße im Mund


5. Warum bilden sich die Primärreflexe nicht zurück, wenn sie doch nach der Geburt die Entwicklung stören?

Die Primärreflexe sind angeborene neurologische Muster, die im Mutterleib lebensnotwendig sind. Bleiben sie nach der Geburt durch die Aktivität des Babys bestehen, dann geschieht dies aufgrund einer Koordinationsstörung des Gehirns.


6. Ist das Krabbeln im Säuglingsalter wichtig?

Ja, unbedingt. Es ist ein wichtiger Schritt in der motorischen Entwicklung des Säuglings (siehe auch Auflistung der motorischen Entwicklung im gelben Vorsorgeheft). Wie alle anderen Entwicklungsschritte ist auch das Krabbeln bereits im Gehirn angelegt, wird aber noch durch die vorhandene Aktivität der Primärreflexe blockiert.
Nur beim Krabbeln vom 8. bis zum 13. Monat wird auf einmalige und intensive Weise die rechte und linke Gehirnhälfte miteinander verknüpft. Die Koordination wird geschult wie nie mehr danach im Leben.

Säugling krabbelt


7. Warum krabbeln nicht alle Kinder?

Die erhöhte Tätigkeit noch vorhandener frühkindlichen Primärreflexe hindert sie am Krabbeln. Z.B. durch die erhöhte Streckspannung der Beine bekommen diese Kinder ihre Beine nicht unter den Bauch, d.h. können nicht „auf allen Vieren“ stehen (erst aus diesem Hand/Kniestand heraus ist Krabbeln möglich).


8. Was hat es mit dem Robben auf sich?

Jedes Kind will sich ab einem bestimmten Alter fortbewegen, um den Raum zu erkunden. Das fortlaufende Rollen von Bauchlage in Rückenlage und erneut in Bauchlage usw. ist die erste physiologische Fortbewegung des Säuglings und beginnt mit 6 Monaten. Sind die Primärreflexe aktiv und blockieren die motorische Entwicklung, dann können diese Säuglinge nicht rollen sondern robben. Beim Robben werden die Arme gebeugt nach vorne genommen, um anschließend durch eine weitere Armbeugung den Körper vorwärts zu ziehen. Die Beine bleiben dabei gestreckt. Dieses Bewegungsmuster mit Beugung der Arme und Streckung der Beine entspricht genau dem Bewegungsmuster eines frühkindlichen Reflexes. Es ist dies der Symmetrisch Tonischen Nackenreflex. Es gibt auch das einseitige Robben, d.h. der Säugling benutzt nur eine Seite – manchmal kann dabei das Robben als Fortbewegung im Kreis beobachtet werden. In diesem Fall ist zusätzlich der Asymmetrisch Tonische Nackenreflex aktiv. Durch das Mitbenutzen der Primären Reflexe werden diese in ihrer Aktivität weiter gesteigert und führen zu einer zunehmenden erhöhten Spannung der Gewebe.


Das Robben ist im Entwicklungsplan des Säuglings nicht vorgesehen (siehe gelbes Vorsorgeheft) und deshalb eine Ersatzfunktion.


Eltern können ihrem Kind Hilfestellung geben: Durch Einnehmen der primaristischen Haltungen auf dem Schoß der Mutter soll die Aktivität der Primärreflexe verringert werden.


Mein Erleben, dass robbende Säuglinge mit Beginn der Primaristic zum Krabbeln kommen, ist eine meiner Motivationen, mit der Primaristic zu arbeiten.


9. Wie begegne ich der Aussage, dass Kinder auch ohne Krabbeln groß werden?

Bitte bedenken Sie:
Ja, selbstverständlich werden auch diese Kinder groß. Aber ihnen fehlt ein wichtiger Entwicklungsschritt, der oftmals - wenn nicht bereits im Vorfeld - mit dem Eintritt in die Schule offensichtlich wird. Das ist schade und bräuchte auch nicht zu sein.


Kinder, die das Krabbeln entwickeln konnten, haben deutliche Vorteile in der Schule. Sie lernen leichter, ihre Auffassungsgabe, Merkfähigkeit, Konzentration und Belastbarkeit ist größer. Kinder, die das Krabbeln nicht erleben, sind diesbezüglich benachteiligt.


10. Können wir als Eltern das Krabbeln „ermöglichen“?

Ja. Die Anwendung der Primaristic bald nach der Geburt kann als erweiterte Fürsorge für das Baby betrachtet werden.


11. Soll ich mein Kind mit der linken Hand schreiben lassen?

Die Industrie hat zahlreiche Hilfsmittel entwickelt, um „Linkshändern“ den Alltag zu erleichtern. Das verleitet dazu, allzu schnell und unüberlegt, die Linkshändigkeit einfach als gegeben hinzunehmen.

Jedoch ergeben sich für den Linkshänder beim Schreiben gravierende Nachteile. Bitte lesen Sie dazu den von mir verfassten Artikel unter Aktuelles. Er entstand auf Grund der Forderungen des „Vereins für Linkshänder“ nach mehr Förderung für Linkshänder.
Wieso wird dieser berechtigte Ruf nach mehr Förderung laut, wenn doch landläufig die Meinung herrscht, mit der Linkshändigkeit habe alles seine „Richtigkeit“?

Nehmen Sie als Eltern Ihre Verantwortung wahr und bilden sich vor Ihrer Entscheidung Ihre eigene Meinung.


12. Warum wird barfuß laufen empfohlen?

Die Füße sollen fühlen dürfen wie die Hände. Bereits im Säuglingsalter ist es deshalb sinnvoll, die Füßchen unbekleidet zu lassen.
Besteht Sorge wegen „Unterkühlung der Füße“: Es gibt bereits kleine Stulpen für Säuglinge (sind auch schnell selbst gestrickt) und/oder man hält seine unbekleideten Füßchen in weichen und elastischen Fellschuhen warm.

Mit dem Beginn des Stehens will sich die Fußmotorik weiter entwickeln. Ohne Schuhe haben die Füße die Möglichkeit, die unterschiedlichen Böden (Holz, Fliesen) wahrzunehmen und auf mögliche Unebenheiten und Belastungen genau und fein abgestimmt zu reagieren, so dass sich die Fußmuskulatur optimal entwickeln und kräftigen kann.

Füße